Als "Schwalbenbeaufragte" der LBV-Kreisgruppe Rosenheim beobachten Thomas und Doris Juretzky die Rauchschwalben in der Rosenheimer Innenstadt. In Form von
Tagebucheinträgen berichten Sie kontinuierlich von Ihren Erlebnissen.
Brauchen Sie Rat oder Unterstützung als Eigentümer oder Bewohner eines Hauses mit Schwalbennestern? Sind Ihnen Schwalbennester bekannt?
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Ergebnisse 2023
Wie bereits berichtet konnten wir in der Brutsaison 2023 16 Brutpaare zählen. Durch die vielen Brutpaare konnte das sehr gute Ergebnis von 2016 übertroffen werden.
Leider haben wir, wegen des nasskalten Augusts und dem daraus resultierenden Nahrungsmangel für die Schwalben, einige Jungvögel verloren. Von den 107 geschlüpften Jungvögeln dürften aber mindestens 100 Jungvögel flügge geworden sein.
Eigentlich gehört er ja nicht ins Schwalbentagebuch, aber wir wollten trotzdem kurz darüber berichten.
Ende August haben wir bei Regenwetter einen am Boden liegenden, entkräfteten Mauersegler gefunden. Ihm dürfte ebenfalls Nahrungsmangel zum Verhängnis geworden sein. Mit 27 Gramm Körpergewicht war er von den üblichen 40 Gramm weit entfernt.
Nach ein paar Infusionen und dank der Pflege von Lina Schwarzmeier von der Mauersegler-Starthilfe in Piding konnte er zusammen mit weiteren Patienten seine Reise in den Süden fortsetzen. Unser herzlichster Dank an Lina für ihr unermüdliches Engagement.
16 Brutpaare in der Rosenheimer Innenstadt
Bedingt durch das nasskalte Frühjahr, hat sich die Brut der Rauchschwalben, im Vergleich zu den Vorjahren, etwas nach hinten verschoben.
Auffällig ist heuer, dass der Übergang zwischen erster und zweiter Brut „sehr unscharf“ ist. Einige Rauchschwalben-Paare habe gerade mit ihrer ersten Brut begonnen, während andere Paare bereits mit der zweiten Brut beschäftigt sind. Eine genaue Anzahl der Brutpaare festzustellen ist daher sehr schwierig. Insgesamt gehen wir in dieser Brutsaison von 16 Brutpaaren in der Rosenheimer Innenstadt aus.
Mehrere neue Nester
Erfreulich ist, dass wir heuer drei neue Nester in der Innenstadt entdeckt haben. Eines davon wurde vermutlich schon in den Vorjahren genutzt. Warum die Schwalben neue Nester gebaut haben, obwohl viele der Kunstnester in näherer Umgebung nicht besetzt wurden, können wir uns nicht erklären.
Bruterfolg am Holztechnischen Museum
Besonders gefreut hat uns, dass in dem neuen Kunstnest am Holztechnischen Museum erstmalig eine Brut erfolgreich großgezogen wurde. In dem Nest, das im Herbst 2021 angebracht wurde, hat letztes Jahr bereits ein Paar mit dem Nestbau begonnen, den Brutversuch jedoch abgebrochen. Umso erfreulicher ist es, dass trotz anfänglicher Startschwierigkeiten heuer 5 junge Rauchschwalben flügge wurden.
Baustelle Heilig-Geist-Straße
Im Frühjahr dieses Jahres hat uns eine Baumaßnahme in der Heilig-Geist-Straße beschäftigt. Bei der notwendigen Entkernung des Gebäudes, waren auch die Brutplätze von mehreren Rauchschwalben-Paaren betroffen. Durch die gute Zusammenarbeit mit dem Bauherrn, der Bauleitung und dem Umweltamt Rosenheim, konnte ein für alle Beteiligen tragbarer Kompromiss gefunden werden.
Albino Rauchschwalbe
Vor ein paar Wochen hat uns eine Meldung einer Albino-Rauchschwalbe erreicht. In der Gemeinde Halfing wurde ein Nest mit einer weißen Rauchschwalbe fotografiert. Albino Rauchschwalben sind in der Literatur bekannt, jedoch extrem selten.
Vielen Dank an Ilko Halev für das Foto und die Genehmigung zur Veröffentlichung.
Die Ergebnisse 2022
Die erfreulichen Zahlen der ersten Brut haben sich heuer sehr positiv auf das Gesamtergebnis 2022 ausgewirkt. Leider kam es zu einem größeren Einbruch bei der zweiten Brut. Viele Nester blieben unbesetzt. Zu einer dritten Brut der Stadtschwalben ist es dieses Jahr ebenfalls nicht gekommen.
Grund für den Einbruch dürfte ein Nahrungsmangel im dritten Quartal gewesen sein. Im Vergleich zu den letzten Jahren waren heuer die Monate Juli bis September sehr trocken, was zu einem merklichen Rückgang an Insekten geführt haben dürfte.
Da Insektenfresser die Anzahl der Bruten und der gelegten Eier dem Nahrungsangebot anpassen, hat dies vermutlich den teilweisen Ausfall bei der zweiten Brut verursacht.
Insgesamt ist die Zahl der Brutpaare mit 14 Stück konstant geblieben. Trotz dem Einbruch zur zweiten Brut konnten wir 87 Jungvögel zählen.
Erfassung von Mauersegler-Brutplätzen
Zusätzlich zu dem Schwalben-Projekt haben wir heuer unseren Fokus auf die Erfassung von Mauersegler-Brutplätzen erweitert. Da die Einflüge zu den Nistplätzen sehr viel seltener und mit wesentlich höherer Geschwindigkeit als bei den Schwalben erfolgen, ist die Beobachtung äußerst schwierig und zeitaufwändig.
Deswegen sind wir auf die Meldungen von Vogelfreunden angewiesen, die Meldungen von Zufallsbeobachtungen machen. Einflüge von Mauerseglern können, idealerweise mit Foto, in der bayernweiten Gebäudebrüter-Datenbank des LBV unter https://botschafter-spatz.de eingetragen werden.
Über eine zahlreiche Beteiligung in der nächsten Mauersegler-Brutsaison von Mai bis Juli würden wir uns sehr freuen. Denn nur was bekannt ist, kann auch geschützt werden.
Die Ergebnisse der ersten Brut 2022
Die Rauchschwalben in der Innenstadt von Rosenheim haben vor kurzem die erste Brut abgeschlossen. Eine zweite Brut ist bereits zum Teil im Gange.
Erfreulicherweise sind die Zahlen heuer sehr vielversprechend. Zwar ist die Anzahl von 14 Brutpaaren im Vergleich zum letzten Jahr gleichgeblieben, die Zahl der Jungvögel ist mit 54 Individuen jedoch deutlich höher als letztes Jahr. Eine derart hohe Zahl hatten wir zuletzt im sehr guten Schwalbenjahr 2016.
Wenn es bei der zweiten Brut keinen gravierenden Einbruch gibt, dürften wir auch heuer wieder ein gutes Schwalbenjahr haben.
Probleme mit den Nestern
Trotz der positiven Zahlen hatten wir leider auch heuer wieder mit Problemen zu kämpfen.
In Zusammenarbeit mit dem Umweltamt der Stadt Rosenheim wurde letztes Jahr ein neues Kunstnest an einem städtischen Gebäude angebracht. Wir möchten dies zum Anlass nehmen, um uns bei allen Beteiligten für die guten Zusammenarbeit zu bedanken.
Durch eine für Rauchschwalben ideale Lage wurde das neue Kunstnest bereits im Frühjahr bezogen.
Zwei Wochen nach erfolgreichem Bezug, wurde das Nest jedoch wieder verlassen. Außerdem hat es seitdem den Anschein, als wäre am Nest manipuliert worden. Sowohl das Kunstnest, als auch das Kotbrett zeigen eine eigenartige Verfärbung.
Ein weiteres Problemnest hatten wir in der Kaiserstraße.
Nachdem das Naturnest auf einer Überwachungs-Kamera in der Vergangenheit bereits mehrfach unerlaubterweise entfernt wurde (wir berichteten), wurde letztes Jahr mit dem Eigentümer vereinbart, dass über der Kamera ein Brettchen angebracht werden sollte. Dies wurde letztes Jahr auch so umgesetzt. Auf dem Brettchen hätten die Schwalben ein neues Nest bauen können.
Unverständlicherweise wurde das Brett heuer vor Beginn der Brutzeit mit Tauben-Spikes versehen. Der angedachte Nistplatz für die Schwalben ist somit verloren gegangen.
Gebäudebrüter-Exkursion für die Untere Naturschutzbehörde
Wir freuen uns über das große Interesse der Naturschutzbehörden an unserer Arbeit. Sowohl die Untere Naturschutzbehörde vom Landratsamt Rosenheim als auch das Umweltamt der Stadt Rosenheim haben wegen einer Führung zu den Gebäudebrütern angefragt. Gerne sind wir dieser Aufforderung nachgekommen. Dabei konnten wir uns austauschen, wertvolle Kontakte knüpfen und auch auf unsere Probleme aufmerksam machen.
Inzwischen begleiten wir „unsere Schwalben“ in Rosenheim schon seit 8 Jahren. Es freut uns deshalb umso mehr, dass wir heuer zum ersten Mal eine sehr seltene, dritte Brut dokumentieren konnten. Das Schwalbenpaar in der Heilig-Geist-Straße begann im Frühjahr als eines der ersten Paare sehr zeitig mit dem Brutgeschäft. Späte Bruten im September sind uns zwar bekannt, aber eher selten. Wir hoffen, dass das Wetter mitspielt und die Jüngsten es demnächst noch nach Afrika schaffen.
Unsere Erfahrung zeigt, dass die Meinung über die Anwesenheit von Schwalben am eigenen Haus sehr stark polarisiert. Oftmals haben wir mit totaler Ablehnung zu kämpfen.
Zu den Hauseigentümern, die sich über die Anwesenheit der Schwalben an Ihrem Gebäude freuen, gehört die Familie von Wartburg, mit der wir schon jahrelang im guten Kontakt stehen.
Deshalb freut es uns ganz besonders, dass wir uns bei Frau von Wartburg für die gute Zusammenarbeit mit der Plakette „schwalbenfreundliches Haus“ bedanken durften.
Nochmals unser herzliches Dankeschön an die Familie von Wartburg!
Bereits letztes Jahr wurde das LBV-Gebäudebrüter-Projekt zusammen mit mehreren anderen Bewerbern für den Umweltpreis 2020 der Stadt Rosenheim vorgeschlagen. Es freute uns ganz besonders, dass unsere Arbeit als eines von vier Projekten vom Umweltausschuss für diese Auszeichnung ausgewählt wurde.
Pandemiebedingt wurde die Preisverleihung auf den 21. Juli 2021 verschoben. Im Rahmen einer kleinen Feier erhielten wir die Auszeichnung durch den Oberbürgermeister Andreas März.
Ein Brutpaar mehr als 2020
Die Brutsaison 2021 hat für uns leider schlecht begonnen. Zu Beginn der Saison bekamen wir einen Hinweis, dass eine Schwalbe verletzt in einem Hinterhof liegt. Als wir kurz darauf vor Ort waren, mussten wir leider feststellen, dass unsere Hilfe für die Schwalbe zu spät kam. Aller Wahrscheinlichkeit nach hat sich die Schwalbe an einer dunkel verspiegelten Glasscheibe lebensgefährlich verletzt.
Obwohl dies einen Ausfall einer ganz Brut bedeutet, freut es umso mehr, dass wir heuer 14 Brutpaare in der Innenstadt haben und somit mehr als der Durchschnitt der letzten Jahre. Mit ca. 50 Jungvögeln der ersten Brut spiegelt sich dies auch in der Zahl der Jungvögel wider.
Gebäudebrüter-Exkursion für das Umweltamt
Die seit zwei Jahren von uns angebotene "Urban Birding"-Exkursion beinhaltet unter anderem einen Spaziergang zu den Gebäudebrütern der Stadt. Gebäudebrüter gehören zu den besonders bzw. streng geschützten Arten und genießen den Schutz des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG). Diesbezüglich existiert seit Jahren bereits eine gute Zusammenarbeit mit dem Umweltamt als zuständige untere Naturschutzbehörde der Stadt Rosenheim. In den letzten Jahren haben einige personelle Veränderungen im Umweltamt stattgefunden. Es freute uns deshalb besonders, dass das Interesse der Mitarbeiter an der Exkursion so groß war, dass wir sogar eine zweite Führung speziell für die Mitarbeiter des Umweltamtes durchführen konnten. Dabei konnten wir unsere Arbeit direkt vor Ort vorstellen, auf bestehende Probleme hinweisen und persönliche Kontakte knüpfen. Wir freuen uns auf eine weitere gute Zusammenarbeit mit dem engagierten Team des Umweltamtes.
Zahl der Brutpaare und Jungvögel auf niedrigem Niveau stabil
Trotz Corona-Pandemie waren wir auch heuer wieder während der Brutzeit einmal in der Woche unterwegs, um den Bruterfolg der Rosenheimer Rauchschwalben zu dokumentieren.
Im Gegensatz zu den letzten Jahren haben wir jedoch nicht mehr die Zahl der besetzten Nester festgehalten, sondern die Zahl der Brutpaare. Hintergrund dafür ist, dass wir feststellen mussten, dass einige Schwalbenpaare nach der ersten Brut ihr Nest wechselten.
Die Zahl der Brutpaare ist mit 13 Brutpaaren sogar etwas höher als in den letzten Jahren. Mit 80 Jungvögeln lagen wir 2020 annähernd am Mittelwert der letzten Jahre.
Auffällig war jedoch, dass mit 39 Jungvögel der ersten Brut und 41 Jungvögel der zweiten Brut, beide Bruten annähernd gleich erfolgreich waren.
Im Jahr 2017 hatten wir in der zweiten Brut einen extremen Einbruch zu verzeichnen, der sich in den beiden Folgejahren fortgesetzt hat. Über die Gründe können wir nur spekulieren. Ein Zusammenhang mit dem Nahrungsangebot von Insekten dürfte jedoch wahrscheinlich sein.
Positiver Effekt durch Corona-Lockdown?
Möglicherweise könnte sich der Corona-Lockdown positiv für die Schwalben ausgewirkt haben, da bei mindestens zwei Nestern durch den Lockdown wesentlich mehr Ruhe eingekehrt ist und in den Nestern erfolgreich Jungvögel aufgezogen wurden.
Ersatz für entfernte Nester
Für die beiden entfernten Nester konnte kurzfristig Ersatz geschaffen werden. Eines der Nester wurde auch sofort angenommen. Bei dem zweiten sind wir zuversichtlich, dass dieses in der nächsten Saison angenommen wird.
Hier haben wir in unmittelbarer Umgebung ein neues Nest entdeckt, das die extrem ortstreuen Schwalben als Ersatz geschaffen haben.
In den letzten Wochen sind „unsere“ Schwalben wieder aus ihren Überwinterungsgebieten in Zentralafrika zurückgekehrt.
Nach der beschwerlichen Reise von 8.000 bis 10.000 km, ist es umso katastrophaler, wenn einige von ihnen feststellen mussten, dass in Rosenheim jetzt auch noch ihr
Zuhause zerstört wurde.
Obwohl in beiden Fällen den Hauseigentümern der Sachverhalt bekannt ist, wurden – in einem Fall sogar zum zweiten Mal – zwei Schwalbennester zerstört.
Wieder mehr Jungvögel als 2017 und 2018
Nachdem wir die letzten beiden Jahre ein sehr schlechtes Ergebnis zu verzeichnen hatten, wurde 2019 für uns doch noch zu einem erfolgreichen Jahr. Zwar konnten wir
an zwei Standorten die Nester wegen eingeschränkter Zugänglichkeit nicht regelmäßig kontrollieren, aber wir gehen für dieses Jahr von 12 Brutpaaren aus, die 15 Nester bebrütet haben. Mit mehr als
75 Jungvögeln wurden die Ergebnisse der beiden letzten Jahre übertroffen.
Neues Kunstnest beim Tchibo
Nach langem hin und her mit den Hauseigentümern und mit Unterstützung vom Umweltamt Rosenheim haben wir doch noch erreichen können, dass das zerstörte Nest beim
Tchibo durch ein Kunstnest ersetzt wurde.
Das Kunstnest wurde bereits bei der zweiten Brut erfolgreich angenommen. Vier Jungvögel wurden in dem neuen Kunstnest erfolgreich großgezogen.
Das Schwalben-Projekt im Fernsehen
Für uns äußerst ungewöhnlich war heuer, das mediale Interesse an unserem Schwalben-Projekt. Angefangen hatte alles mit der Gebäudebrüter-Ausstellung in der
Volkshochschule Rosenheim. Durch die Ausstellung wurde das Oberbayerische Volksblatt auf das Schwalben-Projekt aufmerksam. Im Juni begleitete uns eine Reporterin unserer Heimatzeitung bei
einen Schwalbenrundgang. Nach dem ganzseitigen Artikel über das Schwalben-Projekt meldete sich der Bayerische Rundfunk bei uns, mit der Bitte um einen Fernsehbeitrag.
Dabei entstand folgender Filmbeitrag:
www.br.de/nachrichten/bayern/ehrenamtlicher-einsatz-fuer-schwalben-in-rosenheim,RZZoNzP
Wir hoffen sehr, dass durch die Beiträge die Sensibilität für diese Thema gestärkt wurde und dass künftig mehr auf alle Gebäudebrüter geachtet wird.
Nach den vielen negativen Nachrichten in letzter Zeit, hier endlich mal wieder etwas Positives.
Heuer haben wir, das erste Mal seit unseren Aufzeichnungen, ein Nest mit sieben jungen Rauchschwalben. Alle sieben der „Bande“ sind seit gestern flügge.
Die schlechten Zahlen von 2018 wurden heuer leider nochmals unterboten. Mit nur noch 10 Brutpaaren in der Innenstadt, haben wir den niedrigsten Stand seit Jahren erreicht. Viele der angestammten Nester blieben leer.
Wir wollen aber die Hoffnung nicht aufgeben. Vielleicht finden wir im Lauf der Saison doch noch das eine oder andere neue Nest, das wir bisher noch nicht erfasst haben.
Im Vergleich zu den letzten Jahren sind unsere Schwalben um ca. zwei Wochen später dran. Die ersten Jungvögel der ersten Brut sind gerade erst geschlüpft.
Noch vor der Ankunft unserer Schwalben haben wir feststellen müssen, dass mehrere Nester zerstört oder unbewohnbar gemacht wurden.
Wir möchten nochmals ausdrücklich darauf hinweisen, dass Schwalben und ihre Nester durch das Bundesnaturschutzgesetz ganzjährig geschützt sind. Die Nester dürfen auch in der Zeit, wenn die Vögel in Afrika überwintern, weder beschädigt noch zerstört werden.
Ausdrücklich loben möchten wir die Eigentümer einer Tiefgarage in der Innenstadt, die sich auch während einer unumgänglichen Renovierungsmaßnahme vorbildlich um ihre Rauchschwalben gekümmert haben.
Kein gutes Jahr
Obwohl in der Rosenheimer Innenstadt über 30 Nester vorhanden sind, wurden - wie auch 2017 – nur 13 Nester besetzt. Im Vergleich zum Vorjahr ging die Zahl der Jungvögel nochmals zurück. 2018 konnten wir nur 61 Jungvögel zählen. In dem ohnehin schon schlechten Jahr 2017, waren es dagegen noch 70 Jungvögel. Damit haben wir einen neuen Tiefstand erreicht.
Besonders traurig ist auch, dass ein Nest in der Papinstraße, welches nach Aussage des Hauseigentümers seit über 40 Jahren besetzt war, heuer das erste Mal leer blieb.
Nester beim Flötzinger-Bräu verloren
Wie bereits im Frühjahr befürchtet, wurden die beiden Kunstnester, durch die geänderte Nutzung des Innenhofs, auch für eine zweite Brut nicht genutzt. Wir müssen davon ausgehen, dass wir die Nester verloren haben.
Neues Nest in der Nikolaistraße
Erfreulicherweise wurden wir über ein neues Nest in unmittelbarer Nachbarschaft zum Salzstadl informiert. Vermutlich haben sich die Schwalben dort ein Ersatz-Quartier gesucht.
Neues Kunstnest am Ludwigsplatz
Das im Frühjahr neu angebrachte Kunstnest am Ludwigsplatz wurde leider nicht angenommen. Obwohl das Nest nochmals umgehängt wurde, haben sich die Schwalben-Eltern für einen anderen Nistplatz entschieden. Da sich im Frühjahr ein Schwalbenpaar in unmittelbarer Nähe nach einem geeigneten Nistplatz umgesehen hat, sind wir zuversichtlich fürs nächstes Jahr.
Fazit
Unsere Erfahrungen mit den Nestern am Flötzinger-Stammhaus zeigen, wie empfindlich Schwalben auf Veränderungen reagieren. Nester, bei denen nächtlich viel Trubel herrscht, werden zunehmend gemieden.
Für den Rückgang ist mit Sicherheit auch das Insektensterben verantwortlich. Der Mangel am Nahrungsangebot hat direkte Auswirkungen auf die Zahl der Schwalben.
Umso wichtiger ist, dass wir mit den Hauseigentümern und Mieter in Kontakt bleiben und über die Besonderheit, die wir mit der Rauchschwalben-Population in Rosenheim haben, informieren und bei Problemen zur Seite stehen.
In diesem Zusammenhang möchten wir uns bei den durchweg positiv eingestellten Hauseigentümern und -bewohnern für die gute Zusammenarbeit bedanken. Wir durften die Erfahrung machen, dass die Akzeptanz für die kleinen Untermieter sehr gestiegen ist und die Schwalben größtenteils erwünscht sind.
Seit Anfang Mai sind wir wieder jede Woche unterwegs und kontrollieren die uns bekannten Schwalben-Nester in der Rosenheimer Innenstadt. Leider zeichnet sich auch heuer wieder ein Rückgang der Schwalbenpopulation ab und viele der Nester blieben unbesetzt. Aktuell sind uns nur zehn besetzte Nester bekannt. Das sind wieder 3 Nester weniger als 2017!
Vor ein paar Wochen ist uns in einem Innenhof am Ludwigsplatz ein Schwalbenpaar auf Nistplatzsuche aufgefallen. Da sich das Schwalbenpaar über mehrere Tage in dem Innenhof aufhielt, haben wir uns entschlossen ein Kunstnest anzubringen. Zusammen mit dem Pächter, der erfreulicherweise sehr aufgeschlossen war, konnte umgehend ein Kunstnest montiert wurde. Leider hat sich das Schwalbenpärchen inzwischen anders orientiert und das Nest wurde bis jetzt nicht angenommen. Vielleicht klappt es zur zweiten Brut, für die die Schwalben gerne das Nest wechseln, oder im nächsten Jahr.
Verluste mussten wir des weiteren beim Flötzinger Stammhaus hinnehmen. Durch die geänderte Nutzung des Durchgangs zum Salzstadl ist das dort angebrachte Kunstnest für unsere Besucher aus Afrika nicht mehr attraktiv genug. Die Schwalben blieben auch hier aus.
Glücklicherweise baute aber ein Schwalbenpaar in unmittelbarer Nähe ein neues Nest.
Auch beim Stockhammer sind bis jetzt keine Schwalben eingezogen. Sehr zum Bedauern der Wirtsfamilie, die sie sehr vermisst.
Da unseren Schwalben fast die dreifache Anzahl (!) an Nistplätzen zur Verfügung steht als sie belegen können, machen wir das Insektensterben als Hauptgrund für den Rückgang der Brutpaare verantwortlich.
In einigen Nestern ist die erste Brut bereits flügge geworden. Hoffen wir jetzt auf eine erfolgreichere zweite Brut!
Schwalben sammeln sich für den Abflug in die Winter-Quartiere
In den letzten Tagen konnten wir mehrere Gruppen von 20 bis 30 Schwalben beobachten. Vermutlich nutzen sie die letzten sonnigen Tage, um sich für die lange Reise nach Afrika zu stärken. Es bleibt zu hoffen, dass ein Wintereinbruch noch eine Weile ausbleibt, damit „unsere“ Schwalben die erste Hürde – die Alpen – problemlos überqueren können.
Viele Nester blieben unbesetzt
Wie bereits angedeutet, blieben heuer zahlreiche Nester unbesetzt. Von den in der Rosenheimer Innenstadt vorhandenen 30 Nestern wurden heuer nur 13 Nester bebrütet. Als Grund für den Rückgang vermuten wir das kalte und nasse Frühjahr. Hier dürften einige der Rosenheimer Schwalben nicht mehr aus ihren Winterquartieren zurückgekehrt sein. Solche Schwankungen sind jedoch nichts Außergewöhnliches.
Massiver Einbruch bei der zweiten Brut
Mit Besorgnis mussten wir allerdings feststellen, dass es bei der zweiten Brut einen massiven Einbruch gegeben hat. Während wir mit 49 Jungvögeln der ersten Brut ein gutes Ergebnis erreichen konnten, wurden bei der zweiten Brut nur 21 Jungvögel aufgezogen. Mit den insgesamt 70 Jungvögeln sind wir vom Ergebnis von 2016 mit 102 Jungvögeln leider sehr weit entfernt. Da die Wetterbedingungen für die zweite Brut optimal waren, vermuten wir einen Rückgang im Nahrungsangebot als Ursache.
Neues Naturnest beim Tchibo
In dem mit Freude neu entdeckten Naturnest beim Tchibo wurden heuer vier Rauchschwalben erfolgreich aufgezogen. Leider teilten Mieter und Hausbesitzer unsere Freude nicht. Wir wurden durch aufmerksame Schwalbenfreunde informiert, dass nach Aufzucht der Jungen die Entfernung des Nestes geplant sei. Da Nester von Gebäudebrütern nach dem Bundesnaturschutzgesetzt ganzjährig geschützt sind und nicht entfernt werden dürfen, wurden wir vor Ort noch ein zweites Mal vorstellig und informierten eindringlich über die Sachlage. Des weiteren gaben wir Tipps wie das Zusammenleben unter einem Dach möglich ist.
Fazit
Der Rückgang der Zahlen für 2017 zeigt eindringlich, wie notwendig unsere Gebäudebrüter Unterstützung brauchen. Mit etwas Toleranz und ein wenig Engagement kann jeder seinen Beitrag für den Erhalt der nützlichen Insektenfresser leisten.
Weniger Brutpaare als im letzten Jahr
Leider hat sich unsere Vermutung bestätigt. Dieses Jahr schafften es erheblich weniger Schwalben und Mauersegler als im Vorjahr aus Ihren Winterquartieren in Afrika zurück in unsere schöne Rosenheimer Innenstadt.
Bei den Rauchschwalben können wir bis jetzt nur zwölf Nester vermelden. Aktuell sind noch einige Naturnester bzw. künstliche Nisthilfen unbesetzt.
Die ersten Jungvögel
Voller Freunde können wir allerdings mitteilen, dass im ersten Nest gleich sechs Junge kurz vor dem Ausflug stehen.
Es scheint auch, dass in den beiden neu angebrachten künstlichen Bruthilfen am Flötzinger Stammhaus fleißig Nachwuchs gefüttert wird. Unsere gemeinsame Aktion mit der Familie Steegmüller ist somit erfolgreich verlaufen.
Positiv zu berichten ist auch, dass sich Familie Kirner von der Gaststätte Stockhammer nochmals mit der Bitte um weitere Bruthilfen an uns gewandt hat. Auch hier hat sich die Anbringung des Kunstnestes bewährt und es sind schon Junge geschlüpft.
Die „ARAN-Schwalben“ bevorzugen heuer das vom Umbau verschont gebliebene Naturnest. Hier konnten wir wiederholt einen Nestwechsel nach der ersten Brut beobachten.
In unmittelbarer Nähe bebrütet ein anderes Pärchen sein Gelege im neu gebauten Naturnest. Die Mieter des Geschäftshauses wurden von uns über die Schutzbestimmungen informiert.
Nachdem inzwischen die ersten Nester besetzt sind, hier ein Überblick über unsere Aktivitäten der vergangenen Monate:
Neue Kunstnester beim Flötzinger Bräu
Bedingt durch die Renovierung des Stammhauses der Brauerei Flötzinger in der Kaiserstraße musste ein vorhandenes Naturnest umgesiedelt werden. Zusammen mit der Brauerei Flötzinger konnten zwei Kunstnester als Ersatz an geeigneter Stelle angebracht werden.
Schwalben treffen verspätet ein
Bedingt durch die schlechte Witterung der vergangenen Wochen, trafen die ersten Rauchschwalben heuer etwas später als in den letzten Jahren ein. Am 31. März 2017 sichteten wir über dem Inn die ersten 2 Rauchschwalben. Erst zwei Wochen später kreiste ein einsames Rauchschwalben-Männchen über den Max-Josefs-Platz. Zeitgleich entdeckten wir die ersten Ankömmlinge in ländlicher Umgebung. Weitere zwei Wochen dauerte es, bis erste Schwalbennester als Landeplatz benutzt wurden.
Neues Kunstnest beim Gasthaus Stockhammer
Leider hatte das Naturnest beim Stockhammer im letzten Winter Schaden genommen und war erst zur Hälfte und später komplett abgebrochen. Herr Kirner vom Gasthaus Stockhammer nahm deshalb besorgt Kontakt zu uns auf. Er möchte die Schwalben unbedingt an seiner Gaststätte halten. Da wir nicht mit Sicherheit sagen konnten, ob die Schwalben das alte Nest reparieren, nahm er unseren Vorschlag, zur Sicherheit ein Kunstnest in der Nähe zu montieren, gerne an.
Am 29. April lieferten wir das "Fertighaus". Es wurde umgehend von Familie Kirner montiert und schon kurz danach von einem Schwalbenpärchen inspiziert. Am Naturnest nebenan wird aktuell noch ausgebessert. Es bleibt spannend – welches Nest wird besetzt? Vielleicht beide? Weitere Bilder dazu finden sie auch auf der Facebook-Seite des Gasthaus Stockhammer.
Kunstnester am Flötzinger Stammhaus besetzt
Es freut uns besonders berichten zu können, dass wir bei unserm Rundgang am 13. Mai an den beiden neu angebrachten Kunstnestern am Flötzinger Stammhaus Rauchschwalben beobachten konnten. Wir sind zuversichtlich, dass beide Nester auch bebrütet werden.
Mehrere Nester nicht besetzt
Etwas Sorge bereitet uns, dass bis jetzt an einigen der uns bekannten Nester noch keine Schwalben zu sehen sind. Wir gehen momentan noch von einer zeitlichen Verzögerung wegen der kalten Witterung aus und hoffen, dass diese noch besetzt werden.
Bei unserem Rundgang am 2. September 2016 haben wir die letzten Jungvögel noch an ihrem Nest beobachten können. Zwei Wochen später kreisten die letzten unserer Schwalben um die Nikolauskirche. Wir denken, dass sie inzwischen die erste Etappe ihres Zugs ins Winterquartier gut geschafft haben dürften, da das Wetter für die Überquerung der Alpen heuer recht günstig war.
Mit dem diesjährigen Brut-Ergebnis sind wir sehr zufrieden. Dieses Jahr haben wir in den uns bekannten 20 Nestern, die zwar nicht alle besetzt waren, 30 Bruten und 102 Jungvögel gezählt.
Damit wurden die Ergebnisse der letzten beiden Jahre deutlich übertroffen.
Einige Nester werden zwar noch bebrütet, ein großer Teil der ersten Brut ist jedoch in den letzten Tagen bereits ausgeflogen.
Sehr erfreulich für uns ist, dass unser neu angebrachtes Kunstnest beim ARAN angenommen wurde. Hier ist die Aufzucht der Jungen noch im vollen Gange.
Mehr oder weniger durch Zufall haben wir, an einer etwas außergewöhnlichen Stelle, ein neues Nest entdeckt. Bei einem Einkaufsbummel war uns ein Altvogel aufgefallen, der in einer Tiefgarage verschwand. Nachdem wir uns die Tiefgarage etwas genauer angesehen haben, haben wir das „Naturnest“ zwischen Rohrleitungen entdeckt. Wir konnten in Erfahrung bringen, dass auch hier die erste Brut bereits ausgeflogen ist.
Nachdem die ersten Männchen bereits vor ca. 4 Wochen wieder aus ihrem Winterquartier zurückgekehrt sind, haben wir gestern entdeckt, dass einige von ihnen schon
Anspruch auf ein bestimmtes Nest erhoben haben.
In den nächsten Tagen dürften auch die Weibchen wieder bei uns eintreffen.
Die Vorbereitungen sind jedenfalls bereits getroffen. Auch die vom Besitzer in Eigeninitiative angebrachte „Einflugschneise“ in der Heilig-Geist-Straße ist wieder
geöffnet. Vielen Dank für dieses nicht selbstverständliche Engagement.
Während unsere Rauchschwalben ihre Zeit im Winterquartier verbrachten, nutzen wir die Zeit um unser Schwalben-Projekt weiter voranzutreiben.
So konnten wir zusammen mit der Familie Baur, Cafe ARAN, an der Stelle, an der sich vor der Renovierung ein Naturnest befunden hat, zwei Kunstnester anbringen.
Hoffentlich nehmen die Schwalben das Angebot an.
Wir möchten uns ausdrücklich bei der Familie Baur für die gute Zusammenarbeit bedanken. Für Ihre Rücksichtnahme während der Umbaumaßnahmen und Ihre Bereitschaft gemeinsam eine optimale Lösung für die Rauchschwalben zu finden.
Da leider - wie berichtet - im Laufe des Jahres 2015 einige Nester verloren gingen, wurden nur noch 10 Nester bebrütet, im Vorjahr waren es noch 15!
2015 wurden 77 Jungvögel aufgezogen (im Vergleich: 2014 waren es 90).
Nachdem die letzten beiden Jungvögel der zweiten Brut Ende August flügge geworden sind, sammeln sich „unsere“ Rauchschwalben bereits für den Abflug in ihre
Winterquartiere.
So konnten wir bei unserem heutigen Besuch in Rosenheim über dem Inn und der Mangfall eine Ansammlung von geschätzt ca. 200 – 300 Schwalben (!) beobachten. Der
überwiegende Teil davon waren Rauchschwalben, die über dem Inn auf Nahrungssuche waren. Vereinzelt konnten wir hier auch einige Mehlschwalben entdecken.
Über der Mangfall sammelte sich ein größerer Trupp von ca. 50 Mehlschwalben. Wir vermuten, dass auch einige Uferschwalben darunter waren.
Ob „unsere“ Rosenheimer Schwalben dabei waren, können wir natürlich nicht sagen.
Bei unserem Rundgang am 18.06. konnten wir in den meisten Nestern Jungvögel ausmachen und dabei sind viele nette Fotos entstanden. Diese haben wir für unseren
anschließend verfassten Blogeintrag sowie einen Artikel im OVB verwendet. Leider mussten wir nach der Rückkehr aus dem Urlaub entdecken, dass hier wohl eine Verwechslung geschehen ist und der
Blogeintrag und nicht unser Artikel als Grundlage für die Wochenend-Ausgabe vom 27.06. verwendet wurde. Das nächste Mal funktioniert es hoffentlich besser.
Unsere Rundgänge am 30.06., 04.07. und 10.07. brachten nicht viele Neuigkeiten, die Jungen der ersten Brut sind bereits ausgeflogen. Wir sind besonders froh, dass
die Schwalbenfamilie beim aran sich nicht durch die Umbaumaßnahmen stören ließ und die vier Jungvögel erfolgreich großgezogen wurden. Die meisten Nester waren bereits leer. Dafür konnten wir über
den Max-Josefs-Platz eine größere Anzahl Schwalben kreisen sehen. Auch einen Schwarm von geschätzt 25 Mauerseglern konnten wir wiederholt beobachten.
Die Meldung über ein entferntes, mit Jungvögeln besetztes Nest, können wir nicht bestätigen. Wir konnten im besagten Nest, welches sehr klein und notdürftig gebaut
und somit ohne „Insassen“ fast nicht zu erkennen ist, auch immer nur ein Junges entdecken. Dieses Junge ist gesichert ausgeflogen, da wir es bei seinen ersten Flugübungen beobachten und sogar
fotografieren konnten.
Seit unserer, vor dem Kreisgruppentreffen am 14.07. gemachten Runde, sind wir uns ziemlich sicher, dass in acht Nestern mit der zweiten Brut begonnen wurde.
Bei unserem Rundgang am 13.06.2015 entdeckten wir bereits die ersten Jungvögel rund um den Max-Josefs-Platz. Bei unserem heutigen Rundgang konnten wir 30 geschlüpfte Jungvögel in 10 Nestern entdecken. In 5 Nestern wird noch gebrütet. Zwei Jungvögel sind schon ausgeflogen. Damit wurden die ersten jungen Schwalben gut eine Woche später flügge als im letzten Jahr.
Die letztjährig bebrüteten Nester blieben teilweise unbesetzt. Bekannter Weise wurden auch einige Nester entfernt. Dafür wurden unbesetzte Nester, wieder in Gebrauch genommen und neue gebaut. Noch ist nicht absehbar, ob das Ergebnis der letzten Brutsaison gehalten werden kann. Wir hoffen auf besseres Wetter und einen noch größeren Erfolg bei der zweiten Brut.
Impressionen von den Rosenheimer Rauchschwalben (Fotos: Juretzky)
Das Familienunternehmen aran vergrößert seine Filiale am Max-Josefs-Platz und plant in diesem Zusammenhang die Renovierung der Fassade, an der sich aktuell ein älteres und ein neu gebautes Schwalbennest befinden. Am letzten Samstag fand deshalb auf Bitte von Familie Baur ein Ortstermin mit uns statt.
Die bereits begonnenen Bauarbeiten können verständlicherweise nicht bis September ausgesetzt werden, deshalb haben wir uns auf folgenden Kompromissvorschlag geeinigt:
Das alte Nest bleibt vorerst unangetastet. Wegen dem neuen Nest, welches sich auf einem zu entfernenden Firmenschild befindet, schlug Herr Baur vor, die untere Hälfte des Schildes abzutrennen, die obere Hälfte fest zu verankern, aber erst nach der Brutsaison komplett abzunehmen. Die Fassade kann so wenigstens unterhalb des Schildes renoviert werden. Die Renovierung im Bereich der Nester wird bis nach der Brutsaison verschoben. Dann ist die Entfernung der Nester aber leider unumgänglich. Als Ersatz sollen nach der Renovierung Kunstnester angebracht werden.
Während der Umbauarbeiten will Herr Baur die Schwalben und deren Reaktionen im Auge behalten und versuchen so schonend wie möglich um die Nester herum zu renovieren.
Die Familie Baur zeigt viel Toleranz Verständnis für die Situation der Schwalben. Bei unserem Gespräch mit Herrn Baur sen. erklärte sich der LBV deshalb bereit in dieser Angelegenheit Kontakt zum Umweltamt aufzunehmen.
Wir sind der Familie über so viel Engagement dankbar und freuen uns, dass die Akzeptanz für diese bedrohten Tiere wächst. Das ist leider auch bitter nötig. Wir konnten bei unserem anschließenden Rundgang leider nur neun von Rauchschwalben-Paaren besetzte Nester entdecken. Dies bestätigt den allgemeinen Abwärtstrend in ganz Deutschland.
In den letzten 4 Wochen hat sich einiges getan. Bei unserem Rundgang am 14.04. konnten wir mindestens 6 Schwalben über dem Max-Josefs-Platz kreisen sehen. Mit großer Wahrscheinlichkeit die ersten Männchen. Eines hatte sogar schon ein uns bekanntes Nest im Auge.
Die nächsten Wochen hatten wir weniger Glück. Wir geben dem schlechten Wetter Schuld. Die Schwalben werden vermutlich außerhalb der Stadt auf Nahrungssuche sein. Bei einer Vogelstimmenwanderung in der Grandauer Au konnten wir einige über dem Inn jagen sehen.
Bei den beiden von uns angebrachten Kunstnestern, die wir wegen der Zerstörung der Naturnester angebracht hatten, haben wir eine Überraschung erlebt. Hier versucht das Männchen wenige Zentimeter neben dem „Fertighaus“ ein Neues zu bauen. Vor zwei Wochen waren die ersten Spuren erkennbar, jetzt ist bereits das Erdgeschoss fertiggestellt.
Wir hoffen auf ähnliche Versuche bei den beiden zerstörten Nestern in der Fußgängerzone. Vom Eigentümer dieses Hauses haben wir nun doch noch Nachricht erhalten. Leider war es eine Absage in Bezug auf das Anbringen von Kunstnestern.
Ebenso wenig Erfolg hatte unsere Kreisgruppe bei der Nachfrage um Anbringung von Kunstnestern an zwei städtischen Gebäuden in der Rosenheimer Fußgängerzone.
Kunstnester stellen nur eine Alternative dar. Die neue Erfahrung zeigt uns, dass sie nicht unbedingt angenommen werden. Außerdem konnten wir ein weiteres Problem entdecken. Bei einem Kunstnest in der Heilig-Geist-Straße versucht eine Taube ihr Glück. Der Eigentümer des Hauses, ein großer Schwalbenfreund, versucht sein Möglichstes diese fern zu halten. Bei einem natürlich gebauten Nest wäre die Wahrscheinlichkeit der Fremdnutzung wesentlich geringer.
An Stelle eines im letzten Jahr leider entfernten Kunstnestes wird ein Neubau versucht. Der Eigentümer dieses Hauses ist ein Schwalbenfreund und musste sein Kunstnest nach der letzten Brutsaison aus nachvollziehbaren Gründen entfernen. Hoffentlich lassen sich seine Mieter von der sympathischen Hartnäckigkeit der Schwalben noch überzeugen.
Wir lernten inzwischen viele Menschen kennen, bei denen Schwalben zur Untermiete wohnen. Von einigen werden wir schon freudig begrüßt. Wieder andere müssen trotz Tierliebe ihre vormals angebrachten Kunstnester entfernen, es gibt aber auch einige wenige, die in den Schwalben nur Verschmutzer sehen. Allzuleicht wird dabei vergessen, dass ein Schwalbenpaar bei der Aufzucht von Jungen in einer Saison 100.000 Mücken vertilgt.
Wir haben die ersten drei Rauchschwalben in Stephanskirchen gesichtet! Die Männchen treffen bis zu fünf Wochen vor den Weibchen ein und beginnen alleine mit dem Nestbau. In Rosenheim herrscht allerdings noch Stille.
Leider haben wir in Bezug auf die beiden zerstörten Nester in der Fußgängerzone keine guten Nachrichten. Nach langwieriger Recherche nach dem Eigentümer der Immobilie, hat dieser auf unsere schriftliche Anfrage zur Anbringung von Kunstnestern nicht reagiert. Ohne Einwilligung des Eigentümers sind uns die Hände gebunden und so bleibt uns nur die Hoffnung, dass die Schwalben an gleicher Stelle einen Nestbau versuchen werden.
Die Wintersaison haben wir genutzt, alle Mieter bzw. Eigentümer der Gebäude, an denen uns Schwalbennester bekannt, sind zu informieren und zu sensibilisieren.
Diejenigen, zu denen wir noch einen persönlichen Kontakt aufnehmen konnten, haben wir kürzlich schriftlich informiert, dass Schwalbennester ganzjährig durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt sind.
Auf diese Weise hoffen wir, die Zerstörung weiterer Nester verhindern zu können.
Vandalismus, Unkenntnis, Störung durch Schwalbenkot ....? Was könnte der Grund sein?
In der Weihnachtswoche wurden in der Fußgängerzone wieder zwei Naturnester von Rauchschwalben zerstört. Insgesamt müssen wir jetzt schon den Verlust von fünf Nestern beklagen, die im vergangenen Sommer bebrütet worden waren. Zwei der entfernten Nester in der Papinstraße konnten wir zusammen mit dem Hausbesitzer durch Kunstnester ersetzen. Bei den anderen drei Nestern, eines davon ein abgenommenes Kunstnest, müssen wir die Möglichkeit einer Neuanbringung von Kunstnestern erst prüfen.
Bei Renovierungsarbeiten an einem Gebäude in der Rosenheimer Innenstadt wurden von der ausführenden Firma zwei Rauchschwalbennester entfernt. Dies ist sehr bedauerlich, da Rauchschwalben zu den bedrohten Arten zählen und ihr Vorkommen inzwischen als Rarität zu sehen ist. Schwalben sind äußerst standorttreu, finden aber in der Rosenheimer Innenstadt schlecht und zu wenig Baumaterial für neue Nester. Glücklicherweise hat der Hauseigentümer als Ersatz zwei Kunstnester anbringen lassen. Experten vom Landesbund für Vogelschutz sind zuversichtlich, dass die Schwalben diese Nisthilfen akzeptieren werden, wenn sie nächstes Jahr aus ihrem Winterquartier zurückkehren. Übrigens sind Schwalbennester gesetzlich geschützt und ihr Entfernen ist strafbar.