Der Eisvogel, eine in Bayern gefährdete Art, benötigt dicht bewachsene Ufer mit Ansitzwarten, von denen aus er kleine Fische fängt. Seine Niströhre gräbt er in Steilufer, die es nur noch selten gibt. Diese Voraussetzungen findet er jedoch in Rosenheim an der Mangfall. Der Brutplatz liegt allerdings direkt an einer Kiesinsel, die besonders zur Aufzuchtzeit jahreszeitlich bedingt sehr frequentiert ist. Da der Eisvogel am Brutplatz sensibel auf Störungen reagiert, wurde dieser Bereich auch heuer von der Kreisgruppe Rosenheim im Landesbund für Vogelschutz e.V. - versehen mit Infoschildern - abgesperrt. Treffen Naherholung und Naturschutz aufeinander, führt das häufig zu Konflikten. Nicht so an der Kiesinsel. Durch die hohe Akzeptanz der Absperrung bei den Kiesinselbesuchern ermöglichten sie dem Eisvogelpaar auch dieses Jahr, zwei Bruten erfolgreich aufzuziehen. Knapp drei Wochen lang war neben dem Brutplatz zudem ein Stück Uferrand vom Anglerbund, ebenfalls mit entsprechenden Infos, abgesperrt. Dort laichte in einem sehenswerten Naturschauspiel die „Nase“, eine bedrohte Fischart, die wichtig für die Reinhaltung von Gewässern ist. Auch hier sorgte die Rücksichtnahme der Kiesinselbesucher dafür, dass die Eier sich auf dem Grund der Mangfall entwickeln konnten, ohne zertreten zu werden.
Text und Foto: Katharina Schlegl-Kofler